Vorträge

MIT DER NAHTODERFAHRUNG LEBEN - ein Geschenk?

Hengersberg Pfarrverband am 13.04.2025

Foto 01

Chris­ti­ne Krem­hel­ler, Bil­dungs­be­auf­trag­te der Pfar­rei Hen­gers­berg, begrüß­te im Pfarr­heim vor knapp 50 Zuhö­rern den Refe­ren­ten des Abends, Man­fred Ket­zer, der vor 15 Jah­ren eine Nah­tod­erfah­rung hat­te, über die er im Rah­men sei­nes Vor­tra­ges berich­te­te.
Nie­mand kennt den Tod und nie­mand weiß, ob er nicht das größ­te Geschenk ist’ — die­sen Satz des grie­chi­schen Phi­lo­so­phen Sokra­tes reflek­tier­te der stu­dier­te Erwach­se­nen­bild­ner in sei­nem Vor­trag. 
Man­fred Ket­zer war nur kur­ze Zeit in der Erwach­se­nen­bil­dung tätig. Es folg­te ein sehr stres­si­ges, wenn auch erfüll­tes Berufs­le­ben in der Gas­tro­no­mie. Im Jahr 2009 erlitt er einen schwe­ren Herz­in­farkt und lag für eine Woche im künst­li­chen Koma.
In die­ser Zeit, in der sein Kör­per nicht mehr funk­tio­nier­te, hat­te er eine Nah­tod­erfah­rung. 
Er erin­nert sich noch, wer alles im Raum war und beob­ach­te­te als Zuschau­er, was mit ihm gemacht wur­de. Mein Kör­per inter­es­sier­te mich nicht, ich war weder scho­ckiert noch hat­te ich Angst’, so der Refe­rent. In die­ser Pha­se des Nah­tod­es fühl­te er sich unbe­schwert, ein war­mer Nebel umgab ihn. Er sah kei­nen Film vor sich ablau­fen, son­dern Lebens­bil­der mit ambi­va­len­ten Situa­tio­nen. Es war ein wun­der­ba­res Gefühl, völ­lig schmerz­frei. Ich war mit mir und der Welt um mich her­um völ­lig im Rei­nen‘, erzähl­te Man­fred Ket­zer. 
Schmerz­haft war dage­gen die Rück­kehr, wor­über er an die­sem Abend nicht sprach. 
Ob eine Nah­tod­erfah­rung ein Beweis für das ewi­ge Leben ist — die­se Fra­ge kann der Refe­rent nicht beant­wor­ten, weil er nicht weiß, wie lan­ge die­ser Zustand dann anhält, ob das nur eine Über­gangs­pha­se ist oder… Er weiß, dass es Nah­tod­erfah­run­gen gibt, dass Men­schen sie haben — genau­so wie wir Träu­me haben. Das ist nicht zu leug­nen. Es gibt eine Daten­bank, in der zig­tau­sen­de Men­schen ihre Erleb­nis­se hier­zu doku­men­tie­ren. War­um es Nah­tod­erfah­run­gen gibt und was dabei im Kör­per pas­siert, dar­über gibt es noch kei­ne end­gül­ti­ge Erkennt­nis. Die medi­zi­ni­schen bzw. wis­sen­schaft­li­chen Erklä­run­gen dafür inter­es­sie­ren Herrn Ket­zer auch wenig. Wenn man mit Men­schen spricht, die eine Nah­tod­erfah­rung gemacht haben, dann inter­pre­tie­ren sie das Erleb­te immer sehr per­sön­lich, sagt er. 
In der Refle­xi­on sei­ner Erfah­rung vor 15 Jah­ren fühlt Herr Ket­zer sich aus ver­schie­de­nen Grün­den reich beschenkt. Zum einen ist er dank­bar, geheilt wor­den zu sein. Er hat für sich fest­ge­stellt, dass sich Wer­te ver­än­dern und er inzwi­schen mehr im Hier und Jetzt lebt. Er ist heu­te dank­bar, die­se Erfah­rung gemacht zu haben, die ihn zufrie­de­ner und zuver­sicht­li­cher gemacht hat. Er bewer­tet vie­le Din­ge und Situa­tio­nen anders, posi­ti­ver als frü­her. Er kann sich freu­en wie ein Kind über man­ches. Und schließ­lich hat er kei­ne Angst mehr vor dem Ster­ben. Mehr Angst hat er davor, gelieb­te Men­schen zurück­zu­las­sen. 
Der Refe­rent schloss mit einem Appell an die Gäs­te: Holt die posi­ti­ven Sachen raus, wir brau­chen sie momen­tan so drin­gend. Seid acht­sam mit Men­schen und Din­gen, die einem gut tun!‘
Zur Ansicht lagen Fotos zur Illus­tra­ti­on sowie eini­ge Bücher zum The­ma aus, die Herr Ket­zer gut fin­det.
Fra­gen aus dem Publi­kum und kur­ze, aber inten­si­ve Gesprä­che zeig­ten, wie sehr die Zuhö­rer vom The­ma und dem offe­nen Umgang Herrn Ket­zers mit sei­ner Nah­tod­erfah­rung berührt waren.
Chris­ti­ne Krem­hel­ler bedank­te sich mit herz­ge­sun­der, dunk­ler Scho­ko­la­de und Tee aus dem Eine Welt-Laden Hen­gers­berg bei Man­fred Ket­zer für sei­ne bewe­gen­de, per­sön­li­che Schilderung.

Chris­ti­ne Krem­hel­ler, Bil­dungs­be­auf­trag­te der Pfar­rei Hengersberg 

Foto 02

Weitere Nachrichten

Fastenessen
Weltkirche
25.03.2025

Fastenessen in Frohnstetten mit Vortrag zum Freiwilligenjahr in Tansania mit Katharina Eichinger

Heidi Laubscher begrüßte im vollbesetzten Saal des Dorfwirts in Frohnstetten die Referentin Katharina…

Anbetung
Das glauben wir
16.03.2025

Ewige Anbetung der Kommunionkinder in der Frauenbergkirche

Am 14. März versammelten sich die Kommunionkinder aus Hengersberg und Schwanenkirchen in der Frauenbergkirche…

Chor Hengersberg Innehalten
Konzert
01.03.2025

"Innehalten" in der Frauenbergkirche

Durchatmen – Musik lauschen – Gedanken fürs Leben mitnehmen: Das ist das „Innehalten“ in der…